Momentan mache ich wieder vermehrt Sport und gehe auch gerne wieder laufen, da ich so am besten Stress abbauen und Sorgen vergessen kann. In der frischen Luft kann ich gut abschalten, besonders in Momenten, wo ich mir viel Sorgen um meinen Sohn mache. Die Bilder dieses Postings sind am Grasberg in Altmünster entstanden, als wir die Weihnachtsfeiertage bei unseren Verwandten verbracht haben.
Über die ersten Gehversuche
Mit 26 Jahren bin ich Mutter geworden und es war das schönste Geschenk überhaupt für mich. Heute ist mein Sohn 7 Jahre alt und wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, war ich jeden Tag dankbar dafür, dass es ihn gibt.
So schön das Muttersein auch ist, man macht sich dennoch immer Sorgen um sein Kind. Egal, ob man sich fragt, wann es endlich die ersten Schritte macht, warum denn der erste Zahn noch nicht da ist oder warum es in der zweiten Klasse noch nicht lesen kann.
Mein Sohn ist mit 14 Monaten noch liebend gerne mit den Knien am Boden herumgerobbt und ich war schon richtig am Verzweifeln, warum er einfach nicht gehen mag. Der Kinderarzt hat damals schon von Entwicklungsstörung gesprochen, was sich wie ein Faustschlag ins Gesicht angefühlt hat. Alle anderen Mütter im Umfeld haben mich auch wahnsinnig gemacht, da “ihre” Kinder schon mit 10 Monaten gegangen sind und dass es wirklich “eigenartig” ist, warum denn Lenny noch nicht geht.
Mit 15 Monaten ist er dann einfach eines Tages aufgestanden und gegangen. Er hat für sich entschieden, dass es Zeit dafür ist und er war bereit für ein neues Kapitel in seinem Leben.
Über Zukunftsängste und Leseschwächen
Heute geht mein Sohn in die zweite Klasse und ich mache mir erneut Sorgen um ihn. Er tut sich irrsinnig schwer beim Lesen lernen. Seine Leseschwäche kommt vor allem daher, dass er Buchstaben wie “b” und “d” oder “w” und “m” verwechselt. Bei ihm wurde eine Teilleistungsschwäche in der visuellen und auditiven Differenzierungsfähigkeit festgestellt. Diese nennt man auch Lese-/Rechtschreibschwäche kurz LRS, was keine Legasthenie ist.
Lese-/Rechtschreibschwäche kurz LRS
Sicher war ich am Anfang voller Sorge, geschockt und traurig und habe mich gefragt, ob ich als Mutter etwas falsch gemacht habe. Lenny ist so ein lieber und gescheiter Bub, lernt schnell und ist technisch sehr begabt. Nur mit dem Lesen hapert es und deshalb werden wir diese Leseschwäche ab sofort in Angriff nehmen. Nur rein mit Üben und vielen Wiederholungen, wird diese Teilleistungsschwäche aber nicht von alleine verschwinden. Deshalb werden wir uns zusätzlich professionelle Hilfe beim Schmunzelclub suchen, die die Leseschwäche anhand der Sindelar Methode behandeln werden.
Teilleistungsschwächen können nämlich auch ganz andere Gründe haben. Oft sind seelische Ursachen die Auslöser und das gehört abgeklärt. Deshalb wird bei Lernschwächen auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen und ein spezieller Trainingsplan ausgearbeitet.
Dieser sieht bei uns so aus, dass Lenny täglich visuelle und auditive Übungen am PC absolvieren muss, die aber spielerisch aufgebaut sind und ihm auch Spaß machen.
#Lernegerne
Ich habe in den letzten Wochen viel nachgedacht und frage mich, warum wir uns selbst immer so viel Druck machen müssen. Der eine ist schneller, der andere langsamer, der eine ist gut in Mathe, der andere kann gar nichts mit Mathe anfangen und liest lieber Bücher. Wir sollten unsere Kinder ohne Druck fördern und ihnen die Zeit und Möglichkeiten bieten, damit sie ihre Lernerfolge erreichen, wenn es Zeit dafür ist. Ich merke nämlich selber, dass mein Sohn auf stur schaltet, wenn ich ihm zu viel Druck mache und dass er dann die Freude am Lernen verliert, was meiner Meinung nach ein ganz wichtiger Punkt ist. Denn wenn das Kind merkt, dass es übt und sich bemüht und trotzdem weniger Erfolg hat, wie die anderen Kinder, führt das zwangsläufig zur Demotivation.
Nicht die Freude am Lernen verlieren
Er ist Schüler der integrativen Lernwerkstatt Brigittenau und liebt diese Schule. Er hat Spaß am Lernen und freut sich jeden Tag auf die Klasse und die Lehrer! Ja mein Kind muss wohl ein Jahr länger in der Volksschule bleiben, aber das war eine gemeinsame Entscheidung von seinen Eltern und seinen Lehrern, weil wir ihm die Zeit geben möchten, die Lernschwäche auszumerzen und ihn nicht unnötig unter Druck zu setzen. Dadurch, dass er in eine Mehrstufenklasse geht, wird es ihm auch nicht groß auffallen.
Ich habe für mich beschlossen, mich nicht verrückt machen zu lassen und meinem Sohn diese Zeit und Möglichkeit zu geben. Wir sollten generell viel Öfter den Wind aus den Segeln nehmen und uns weniger Stressen. Ich bin auch schon gespannt auf das TLS Training und werde euch auch gerne am Laufenden halten. In diesem Sinn, drückt uns die Daumen, dass es bald klappt mit dem Lesen.
Leider habe ich keine Kinder, aber ich kann absolut aus eigener Erfahrung als Kind nachvollziehen, wie es deinem Kind wohl ergeht. Mit Druck erreicht man meist nicht das Ziel sondern verschiebt das eigentliche Problem nur. Ich finde es auch spitze das Ihr euer Kind nicht einfach weiterem, neuen Druck aussetzt sondern ihm die Zeit und Gelegenheit gebt in der Wiederholung die Defizite aufzuholen. Er wird es mit Sicherheit auch in ein paar Themengebieten dadurch einfacher haben und die Lust am lernen verinnerlichen. Zumindest wünsche ich es euch und drücke ebenfalls ganz feste die Daumen! Lg, Marco.
Vielen Dank für deine Worte!
Liebe Vicky! Danke dir für deine offenen Worte! Du sprichts glaube ich jeder Mutter aus der Seele! Die Ängste hören nie auf, egal welches Alter die Kinder haben! Aber dieser Leistungsdruck heute ist enorm, finde ich gar nicht gut! Ich finde eure Entscheidung sehr gut, super das ihr sie gemeinsam getroffen habt! Ich drücke euch die Daumen, dass das Lesen bald besser klappt! Glg Nicole ??
Danke Dir Liebe Nicole!