Während meiner Pressereise nach Izmir haben wir auch einen Ausflug zu den Ruinen von Ephesos unternommen, was wirklich unglaublich beeindruckend war. Ephesos liegt bei der kleinen Stadt Selcuk und liegt ca. 70km nördlich von Izmir.
Die Ruinen von Ephesos
Einst war Ephesos eine lebhafte Hafenstadt in der Türkei und zählte zu den einflussreichsten Orten der damaligen Zeit. Hier befindet sich auch eines der sieben Weltwunder der Antike, der legendäre Artemis Tempel. Von diesem Tempel ist aber leider nicht mehr viel erhalten und man kann das gigantische Ausmaß von 18 Metern Höhe und 117 ionischen Säulen nur mehr erahnen.
Celsus-Bibliothek
Dank zahlreicher wieder errichteter Gebäude kann man sich gut vorstellen, welch imposante Stadt Ephesos einst war. Besonders beeindruckend war die Celsus-Bibliothek für mich, dessen Fassade noch gut erhalten ist. Einst war sie 23 x 17m hoch, hatte 2 Stöcke und beherbergte 12.000 Papyrusrollen. Den Eingang der Bibliothek erreicht man über die Freitreppe, wo sich auch die gut erhaltenen Göttinnen-Statuen befinden: Episteme (Sachverstand), Sophia (Weisheit), Ennoia (Urteilskraft) und Arete (Charakter).
Das Antike Theater von Ephesos
Sehr beeindruckend ist auch das antike Theater von Ephesos, bei dem mehr als 21.000 Zuschauer Platz fanden. Hier wurden heilige Zeremonien abgehalten, sowie Komödien und Tragödien aufgeführt.
Die erste nachts beleuchtete Straße
In Ephesos befindet sich auch die erste nachts beleuchtete Straße der Welt, die mit Öllampen erhellt wurde. Diese führte zum bekannten Hafen. Ephesos hatte einst 200.000 Einwohner und konnte durch die optimale Lage als Hafenstadt ihre Handelstätigkeit stets optimieren und ihren Wohlstand vergrößern.
Durch den stetig steigenden Spiegel der Ägäis mussten die küstennahen Siedlungen häufig verlegt werden. Im späten Mittelalter erfolgte die endgültige Aufgabe des Hafens. Aber auch Erdbeben, Araber-Einfälle und schlechte wirtschaftliche Bedingungen führten zum Untergang von Ephesos.
Die ersten Ausgrabungen setzten 1860 ein. Seit 1895 verweilt das Österreichische Archäologische Institut in Ephesos, das bis heute zahlreiche Gebäude und Stadtteile restauriert und ausgegraben hat.
Die Hanghäuser
Die reichverzierten Hanghäuser befinden sich in der Nähe der Celsus-Bibliothek und waren die Wohngemächer der Oberschicht. Es wurden sehr viele Teile der prächtigen Wohnräume freigelegt, die sich heute in einer Halle befinden. Hier findet man gut erhaltene original Wandbemalungen, Bewässerungssysteme und Mosaike. Über eine Brücke kann man die verschiedenen Bereiche gut besichtigen.
Bordell und Toilettenanlagen
Man geht davon aus, dass sich bei der Ecke Marmorstraße/Kuretenstraße ein Bordell befand. Hier fand man nämlich eine nackte Darstellung des Gottes Priapos mit Riesenglied, der sich in Begleitung einer heruntergekommenen Dame befand. Außerdem gibt es mehrere Wegweiser, die mit einem Fußabdruck und einem Herz versehen waren, die zum Bordell führten.
In diesem Bereich finden sich auch eine große antike Toilettenanlage. Damals waren das dicht aneinander liegende Löcher, in denen man sein Geschäft erledigen konnte. In der Antike besuchte man diese gerne in der Gruppe, um sich am stillen Örtchen gut zu unterhalten.
*Pressereise – Vielen Dank an Turkish Airlines, Primo PR und Mövenpick Hotels für die Einladung